Einweihung TSF-L Feuerwehr Lichtenberg
Am Samstag, den 17. Oktober 2020, fand am Schlossberg in Lichtenberg die offizielle Fahrzeugübergabe des neuen TSF-L der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Lichtenberg statt. Das Fahrzeug konnte bereits am 10. September vom Aufbauhersteller Hensel in Waldbrunn bei Würzburg nach Lichtenberg überführt werden und steht seitdem im Einsatzdienst. Unter verschärften Hygienebedingungen und mit begrenzter Teilnehmeranzahl konnte in einem offiziellen Festakt seitens der Stadt Lichtenberg nun nochmal symbolisch der Schlüssel an die Feuerwehr übergeben und das Fahrzeug geweiht werden. Der TSV-Lichtenberg 1898 e.V. stellte hierfür freundlicherweise die Turnhalle zur Verfügung und kümmerte sich um die Bewirtung. Hierfür vielen Dank.
„Stellen wir uns vor. 3 Uhr nachts, ein Notruf wird abgesetzt. Fahrzeuge setzen sich in Bewegung. Blaulicht wird an den Hauswänden reflektiert. Ein Hydrant wird geöffnet, Schläuche ausgerollt. Ein Feuerwehrmann, eine Feuerwehrfrau verschwinden im Geschwader aus Rauch, um diesen einen Menschen, einen von uns, dich oder mich, Sie, uns alle zu retten [...]“, mit diesen Worten begann erster Bürgermeister der Stadt Lichtenberg Kristan von Waldenfels nach einer ausführlichen Begrüßung aller geladenen Gäste seine Ansprache. „[...] Er oder sie braucht aber auch die Technik, die ihn oder sie am Leben hält und sie brauchen die Fahrzeuge, die ihn oder sie zum Einsatz bringen.“ Er unterstrich eingangs die Bedeutung zuverlässiger und funktioneller Technik, die es den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden überhaupt erst ermöglicht, Hilfe zu leisten. Da dies mit dem bisherigen Tragkraftspritzenfahrzeug, Baujahr 1984, nur noch schwer möglich war, entschied sich der Stadtrat vor zweieinhalb Jahren dazu, ein neues Feuerwehrfahrzeug zu beschaffen. Bei zahlreichen Besichtigungsterminen, teils bei bezirksübergreifenden Feuerwehren, und internen Beratungsgesprächen versuchte man seit 2017, einen geeigneten Ersatz zu finden. Von Waldenfels dankte allen Beteiligten, die sich im Prozess der Ersatzbeschaffung tatkräftig einbrachten.
Bewilligt wurde durch den Stadtrat letztendlich ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik für eine Gesamtsumme von 189.000 Euro, wobei die Stadt Lichtenberg hierfür eine Förderung in Höhe von 60.000 Euro vom Freistaat Bayern erhielt. Über eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Konnersreuth und Feuerwehr Markt Konnersreuth aus dem Landkreis Tirschenreuth, Oberpfalz, konnten darüber hinaus zwei nahezu baugleiche Fahrzeuge beschafft werden und eine zusätzliche Förderung von je 4.000 Euro erzielt werden. Der erste Bürgermeister betonte die Wichtigkeit dieser Investition, um die die Stadt Lichtenberg wisse und hierfür gerne bereit ist, eine solch hohe Geldsumme in die Hand zu nehmen. „Sie investieren wir in die Sicherheit der gesamten Bevölkerung durch modernste Technik für Brandbekämpfung, Gefahrenabwehr und technische Hilfeleistung. Vielmehr investieren wir dieses Geld allerdings in Sie und Euch, die Kameradinnen und -kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenberg.“
„Für uns von der Feuerwehr Lichtenberg ist es heute ein großer Tag. Wir bekommen ein neues Einsatzmittel, ein neues Fahrzeug zur Verfügung gestellt.“ Auch der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenberg Daniel Sarembe unterstrich die Notwendigkeit der getätigten Ersatzbeschaffung für das 36 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug. Trotz der intensiven Pflege und Instandhaltung habe der Zahn der Zeit am Fahrzeug genagt, wodurch eine Ersatzbeschaffung notwendig wurde. „Das gute alte TSF war einfach nicht mehr zeitgemäß.“, so der Kommandant. Durch den Fortschritt der Technik und das Aufkommen neuer Einsatzgeschehen sind die Aufgaben der Feuerwehr in den letzten Jahren komplexer und vielschichtiger geworden. Hinzu kommen Veränderungen im örtlichen Schutzbereich, wie z.B. den geplanten Frankenwaldbrücken, für die entsprechende Technik vorgehalten werden müsse. Zusätzlich zur Ausrüstung mit der Normbeladung sind mit dem TSF-Logistik weitere Beladungsergänzungen sowie Transport- und Logistikfahrten möglich. „Mit diesem Fahrzeug ist die Feuerwehr Lichtenberg für die Zukunft gut gerüstet.“, so Kommandant Daniel Sarembe.
Das Fahrgestell für das TSF-L wurde von der Firma IVECO geliefert, der Aufbau durch die Firma Hensel Fahrzeugbau GmbH realisiert und die Beladung über die Firma Ludwig Feuerschutz GmbH gestellt. Das Fahrzeug besitzt ein zulässiges Gesamtgewicht von 7.200 kg. Am Kofferaufbau ist eine 1.000 kg-Ladebordwand montiert. Es ist eine Zuladung von 1.200 kg und der zeitgleiche Transport von vier Rollcontainern im Heckaufbau möglich. Auf den Rollcontainern sind eine zweite Tragkraftspritze mit entsprechendem Material zur Wasserentnahme, ein Stromerzeuger mit Lichtmast und weiterem technischen Gerät und 600 Meter Schlauchmaterial verlastet, welches für den schnellen Aufbau einer Förderleitung während der Fahrt abgelegt werden kann. Zusätzlich zur Normbeladung ist z.B. eine Schleifkorbtrage, ein Absturzsicherungssystem und mit einem tragbaren MicroCAFS-System auch ein Druckluftschaum-Löschgerät zur schnellen Brandbekämpfung verlastet. Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle ist ein pneumatisch steuerbarer Lichtmast montiert.
Pfarrer Markus Hansen erinnerte an den christlichen Gedanken, den die Feuerwehr verkörpert. Denn der Leitspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ impliziert das Gebot der Nächstenliebe. Er betonte, wie wertvoll die tatkräftigen Menschen in den Ortschaften sind, die durch ihre gute und gewissenhafte Arbeit Wohl am Nächsten tun.
Kreisbrandrat Reiner Hoffmann lobte die richtige und zukunftsorientierte Entscheidung, ein vielseitig einsetzbares Fahrzeug zu beschaffen und berichtete von weiteren Beschaffungen eines solchen Fahrzeugtyps im Landkreis Hof. Mit diesem neuen Fahrzeug seien eine Verbesserung des Brandschutzes gegeben und die Weichen für die Zukunft gestellt. Betont wurde auch, dass dieses Fahrzeug nicht allein für die Feuerwehr angeschafft wurde, sondern dem Schutz aller Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Lichtenberg und Umgebung dient. Am Ende seines Grußwortes überreichte Kreisbrandrat Hoffmann den Drachen „GRISU“ als Maskottchen der Feuerwehren im Landkreis Hof.
Landrat Dr. Oliver Bär zeigte sich dankbar über die große ehrenamtliche Bereitschaft der Feuerwehr in der Stadt Lichtenberg und darüber hinaus und freute sich, dass die Städte und Kommunen im Landkreis Hof Großes dazu beitragen, die Feuerwehren technisch bestmöglich auszustatten. Durch spezielle örtliche Voraussetzungen muss auch die Ausrüstung entsprechend angepasst werden, so der Landrat – die Stadt Lichtenberg habe mit dieser Neuanschaffung die richtige Entscheidung getroffen.
Weitere Grußworte wurden von den beiden Feuerwehrreferenten und Stadtratsmitgliedern der Stadt Lichtenberg Thomas Seelbinder und Simon Jahn, dem ersten Beigeordneten des Bürgermeisters der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig Alex Neumüller, dem Vorsitzenden des Ortsverbandes der DLRG Bad Steben – Lichtenberg e.V. Felix Brandt, den Kommandanten umliegender Feuerwehren und dem ersten Bürgermeister Max Bindl der Marktgemeinde Konnersreuth vorgebracht. Vielen Dank hierfür.